Worauf muss beim Kauf eines Parkettbodens geachtet werden?
Viele wünschen sich für ihr neues Eigenheim einen Parkettboden: er steht für Lebensqualität, Natürlichkeit, Authentizität und Wärme. Es macht einen Unterschied, ob man über einen kalten Kunstboden oder über echtes Holz geht.
Die Auswahl an Parkettböden ist heutzutage riesig. Es gibt viele unterschiedliche Formate, Sortierungen, Farben und Strukturen. Wir haben für Sie die wichtigsten Punkte, auf die sie beim Parkettkauf achten sollten, kurz zusammengefasst.
Was ist ein echter Parkettboden?
Ein Parkettboden ist ein hochwertiger Fußbodenbelag aus echtem Holz, der eine Nutzschicht von mindestens 2,5 mm hat. Heutzutage ist ein moderner Parkettboden meistens 3-schichtig aufgebaut und ca. 13 bis 15 mm dick, die Deckschicht des Bodens besteht im Regelfall aus Hartholz. Die am häufigsten zur Parkettherstellung verwendete Holzart ist Eiche. Andere Hölzer zur Parkettherstellung sind unter anderem Esche, Buche, Ahorn, Kirschbaum, Akazie, Buche oder Nussbaum.
Welchen Parkettboden sollte ich kaufen?
Landhausdielen sind das zur Zeit beliebteste Parkettformat, aber auch Fischgrätparkett wird zunehmend beliebter. Immer häufiger werden die beiden Formate auch innerhalb eines Projektes kombiniert. Im privaten Wohnbau werden Landhausdielen oft in Schlafräumen und Gängen verlegt und der dazu passende Fischgrätboden in den Wohn- und Essbereichen. Mittlerweile sind Fischgrätböden auch in größeren Formaten und in vielen schönen Oberflächen erhältlich. Dabei gibt es spezialisierte Manufakturen, die Landhausdielen und Fischgrätboden aus den gleichen Grundmaterialien sowie im selben Aufbau fertigen, dadurch sind beiden Bodenarten in den gleichen Farben, Sortierungen und Oberflächenstrukturen erhältlich. Dabei ist Eichenparkett am vielfältigsten und ist somit in vielen Varianten erhältlich und zudem äußerst robust und langlebig.
Welchen Aufbau sollte mein Parkettboden haben?
Heutzutage besteht Parkett aus mehreren Schichten. Alle großen Parkettelemente wie Landhausdielen werden so gut wie immer dreischichtig aufgebaut. Die drei Schichten sind üblicherweise eine Edelholz-Nutzschicht, ein Trägermaterial, welches auch Mittellage genannt wird und ein stabilisierender Gegenzug. Kleinformatige Parkettelemente wie Einzel- oder Fischgrätstäbe bestehen oft aus zwei Schichten, der Nutzschicht und dem Trägermaterial. Bei 2-schichtigem Parkett erfolgt die Stabilisierung durch vollflächige Verklebung. Vor allem bei großformatigen Dielen ist ein 3-schichtiger Aufbau aus technischen Gründen allerdings deutlich von Vorteil. Des Weiteren sollte bei Landhausdielen ein Echtholzaufbau gegenüber einem Aufbau mit Trägermaterialien wie HDF-Faserplatten bevorzugt werden, dieser ist auch deutlich hochwertiger. Bei der Produktion von mehrschichtigem Parkett wird die Holzfeuchtigkeit der einzelnen Schichten aufeinander abgestimmt, wodurch der Holzboden seine Form- und Dimensionsstabilität erhält. Außerdem wird das Quell- und Schwindverhalten dadurch deutlich vermindert. Die Verklebung bzw. Verpressung der einzelnen Schichten erfolgt mit hochwertigen Holzleimen. Auch massive Parkettböden sind sehr hochwertige Produkte, allerdings tendiert Massivparkett zu mehr Dimensionsveränderungen, Verformungen und Fugenbildung als Mehrschichtparkett, vor allem bei der Verlegung auf einer Fußbodenheizung. Der Untergrund, auf dem Massivparkett vollflächig verklebt wird, muss wegen der höheren Scher- und Zugkräfte eine höhere Güte erfüllen als bei Mehrschichtparkett. Bei der Parkettverlegung gibt es noch weitere wichtige Faktoren zu beachten. Wichtig sind ein passender Parkettkleber, eine höhere Auftragsmenge und eine eventuelle Untergrundvergütung. Aufgrund der genannten Faktoren sollte die Verlegung von Massivparkett auf jeden Fall von professionellen Verlegebetrieben durchgeführt werden, die über Erfahrung und Wissen in Bezug auf die Verlegung von Massivparkett und eine entsprechende Untergrundvergütung verfügen.
Soll ich einen lackierten oder geölten Parkettboden kaufen?
Vor einigen Jahren hatten die meisten Parkettböden noch eine lackierte Oberfläche. Ein paar Manufakturen hatten sich allerdings schon zu dieser Zeit auf die Veredelung ihrer Naturholzböden mit hochwertigen Naturölen spezialisiert. Geöltes Parkett hatte sich damals bei Bauherren noch nicht durchgesetzt. Mittlerweile hat sich geöltes Parkett gegenüber der lackierten Variante im hochwertigen Wohnbau, in der Gastronomie sowie Hotellerie und sogar im stark frequentierten gewerblichen Bereich, auf Grund seiner vielen positiven Eigenschaften durchgesetzt. Im Gegensatz zu einer lackierten, schichtbildenden Versiegelung bleibt bei einem geölten Boden der direkte Kontakt zum Naturprodukt, sowie die vielen positiven Eigenschaften des Holzes erhalten. Zudem sorgt geöltes Parkett mit seiner natürlichen Wärme für Wohlbefinden. Außerdem sind hochwertige, geölte Parkettböden strapazierfähig und pflegeleicht. Dabei sollten zur Pflege möglichst natürliche Holzbodenöle verwendet werden, um eine hohe Qualität zu erzielen. Damit die Holzporen an der Luft aushärten können, benötigen hochwertige Bodenöle Zeit. Deshalb wird ein Großteil der natürlich geölten Holzböden in einem mehrtägigen Prozess mindestens zweimal geölt und an der Luft zum Trocknen in Wägen gestapelt. Wenn günstige UV-Öle verwendet werden, kann man leider nicht von einem qualitativ hochwertigen Ergebnis sprechen. Viele Hersteller verwenden die UV-Öle trotzdem, da dies eine äußerst billige Produktionsweise ist und die Dielen damit innerhalb von Minuten verpackt werden können. Ein Großteil der UV-Öle hat eine niedrige Sättigung und durch die Verwendung bleiben auch nicht alle positiven Eigenschaften von Holz erhalten. Meistens handelt es sich bei UV-Ölen um kratzempfindliche, minderwertige Lacke. Wenn hingegen ein hochwertiges Öl verwendet wird, ist die Parkettoberfläche nicht nur natürlich warm und authentisch, sondern mit der richtigen Pflege auch noch sehr strapazierfähig sowie pflegeleicht, denn die Pflege eines hochwertigen, natürlich geölten Holzbodens ist sehr unkompliziert.
Wie wird ein geölter Parkettboden gepflegt?
Die Pflege eines geölten Parkettbodens ist nicht schwierig. Die Unterhaltungsreinigung von geölten Parkettböden, welche regelmäßig durchgeführt wird, sollte mit einer dafür speziell entwickelten Holzbodenseife durchgeführt werden. Dabei wird die Seife mit Wasser in einer entsprechenden Dosierung gemischt. Bei jeder Wischpflege sollte der geölte Parkettboden mit diesem Seife-Wasser-Gemisch gereinigt werden. Von vielen wird zur Reinigung eine Nebelfeuchte Wischpflege empfohlen, diese funktioniert jedoch nur für lackierte und nicht für geölte Böden. Natürlich sollte man den Parkettboden nicht mit Wasser fluten, aber man sollte ihn normal wischen, sodass die Oberfläche des Naturholzbodens einige Minuten benötigt, um aufzutrocknen. Es ist auch vollkommen in Ordnung, den Boden zweimal nass in nass zu wischen, um den gewünschten Reinigungseffekt zu erzielen. Denn nur, wenn die Wischpflege mit genügend Feuchtigkeit durchgeführt wird, kann auch ein reinigender Effekt erzielt werden. Bei der Verwendung von hochwertiger Holzbodenseife wird der Boden nicht nur gereinigt, sondern auch rückgefettet. Dadurch kann sich über die Zeit hinweg eine Art Schutzschicht aufbauen, welche den Parkettboden zunehmend strapazierfähiger, schmutzabweisender sowie unempfindlicher gegenüber Flecken macht. Durch die regelmäßige Pflege mit Holzbodenseife und Wasser verliert ein geölter Boden zunehmend seinen Glanz. Wer einen matten Parkettboden bevorzugt, sollte den Boden ausschließlich mit Holzseife pflegen. Zur Auffrischung des Holzbodens kann nach einer fachgerechten Grundreinigung wieder eine regelmäßige Pflege mit dem Seife-Wasser-Gemisch durchgeführt werden. Der Holzboden kann durch eine professionelle Aufbereitung mit Pflegeöl wieder aufgefrischt werden, zudem wird dabei die Oberfläche wieder mit Öl gesättigt. Das Öl benötigt danach einige Tage zum Aushärten, danach kann mit der regelmäßigen Wischpflege auf Holzseife und Wasser fortgefahren werden. Durch die regelmäßige und richtige Pflege des Parkettbodens, wird für die Werterhaltung des Naturbodens gesorgt. Der Boden präsentiert sich dadurch in seinem authentischen, unkomplizierten und strapazierfähigen Zustand.
Sollte ich einen Boden mit Click-System oder Nut/Feder kaufen?
Bei dem Kauf eines Parkettbodens muss sich auch für ein Verbindungssystem entschieden werden. Eine passende Verbindung ist neben einem hochwertigen Mehrschichtaufbau und der optimalen Abstimmung der Holzfeuchtigkeit ein wichtiges Qualitätsmerkmal eines Parkettbodens. Dabei sind Böden mit formschlüssigen Click-Systemen und Böden mit klassischen Nut-Feder-Verbindungen im Prinzip gleichwertig. Beide Verbindungen sind mittlerweile vollständig ausgereift und erfüllen ihren Zweck. Da jedoch der Großteil aller Parkettböden mittlerweile vollflächig am Untergrund verklebt wird, ist das Verbindungssystem nicht mehr so relevant. Lager- und Standardsortimente sind oft mit Click-Systemen versehen, im hochwertigen Manufakturbereich werden viele Parkettböden mit Nut-Feder-Verbindung produziert. Vor allem bei Fischgrätparkett, großformatigen Schlossdielen und Tafelparkett werden Nut-Feder-Verbindungen von den Verlegern bevorzugt. Moderne Click-Systeme werden mit stirnseitigen Drop-Down Verbindungen gefertigt, um die Verlegung einfacher zu gestalten und um auch an der Dielenstirnseite für eine perfekte Verbindung zu sorgen.